Kulinarik im Winterschlaf?

Kulinarik im Winterschlaf?

Döllingen, 15.01.2021

REGIONAL EINKAUFEN IM JANUAR

Kulinarik im Winterschlaf? Zugegeben, es ist gar nicht so einfach, sich im Winter mit saisonaler Kost aus der Region zu versorgen. Klar im Vorteil sind diejenigen, die schon im letzten Jahr fleißig Äpfel, Birnen, Nüsse oder Beeren gesammelt, eingemacht, fermentiert oder getrocknet haben. Von Apfelsaft über Kompott und Kimchi bis Walnusspesto gilt: wer gelernt hat, Lebensmittel haltbar zu machen, hat für den Winter vorgesorgt.

Andererseits gibt es zahlreiche Äpfel und Birnen wie Ontario, Berlepsch, Goldparmäne, Kaiser Wilhelm, Gute Luise und Gräfin von Paris, die bis in den Winter aufbewahrt und verzehrt werden können. Wie für die Apfelallergiker lohnt sich eine Beschäftigung mit der Vielfalt der Sorten, um in nahezu jeder Jahreszeit und Region kulinarisch fündig zu werden.

Im Moment Saison haben auch noch einige Wildfrüchte wie Hagebutte, Schlehe, hier und da auch Sanddorn, Vogelbeere und Berberitze, die nicht selten auf einem Spaziergang am Wegesrand zu entdecken sind. Guten Gewissens einkaufen lassen sich im Moment auch Feldsalat, Topinambur, Grünkohl, Rosenkohl, Pastinake, Wirsing und Chicorée aus dem Freiland – oder klassische Lagergemüse wie die Kartoffel, Zwiebel, Kürbis, Rotkohl, Weißkohl, Karotte und Rote Beete.

Neben den Wildobstarten, Wintergemüse und Salaten, die sich gut für den Anbau in unseren winterkühlen Breiten oder für die Lagerung eignen, fördert vielerorts auch ein Blick unter den Schnee oder die Laubschicht nährstoffreiche Winterpflanzen zutage. Gundermann, Knoblauchsrauke, Löwenzahnwurzel oder Gänseblümchen könnten das ein oder andere Frühstücksbrot schon bald etwas jahreszeitlich aufwerten, um nur einige zu nennen.

Was gibt es Schöneres als einen Winterspaziergang mit etwas kulinarischer Beute für den eigenen Kochtopf? Unten möchten wir daher zwei Rezepte mit dir teilen, deren Hauptzutaten in den regionalen Erntekalender des Monats Januar gehören.

 

Rezept für Eifeler Oliven

Die Früchte werden fermentiert und können dann ähnlich wie Oliven verwendet werden. Sie schmecken besonders gut zu Wild, als Antipasti oder auf der Pizza. Für ein 1/2 Kilogramm Eifeler Oliven benötigst du:

  •   500 g Schlehen         

  •   2 Zweige Thymian     

  •   2 Lorbeerblätter         

  •   1 Prise Gewürznelken           

  •   1/2 L Wasser

  •   125 g Salz

Schlehen auslesen, waschen und samt Stein in ein passendes Einmachglas verfüllen. Wasser und Zutaten aufkochen, gelegentlich Rühren bis sich das Salz aufgelöst hat. Den Sud abkühlen lassen und anschließend über die Schlehen gießen. Etwa 6-8 Wochen stehen lassen, zu einem guten Stück Käse und einem Glas kräftigen Rotwein servieren und schon kann der mediterrane Kurzurlaub beginnen.

Bratapfel im Glas

Ihr benötigt:

  •   4 Lageräpfel (und dazu passende Gläser mit Schraubverschluss)

  •   50 g Butter

  •   20 g Zucker

  •   Zimt

  •   20 g zerkleinerte Hasel- oder Walnüsse

  •   20 g Rosinen

  •   8 EL Apfelsaft

Äpfel waschen, Kerngehäuse ausstechen und in passende Gläser drapieren. Hasel- oder Walnusssplitter, Zucker und Rosinen unter die Butter rühren, etwas Zimt hinzugeben und in die Äpfel verfüllen. Das Ganze mit je 2 EL Apfelsaft beträufeln und bei 200°C Ober-/Unterhitze ca. 30 Min. ohne Deckel backen. Abkühlen lassen, Glasränder gut abwischen, fest verschließen und warm oder kalt genießen.

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Mineralquellen Bad Liebenwerda