Streuobstwiese „Waldhufe“ – eine Bürgerwiese entsteht

Streuobstwiese „Waldhufe“ – eine Bürgerwiese entsteht

Döllingen, 10.09.2022

Streuobstwiese „Waldhufe“ – eine Bürgerwiese entsteht

Die ersten Schritte zur Wiederinstandsetzung der Streuobstwiese Waldhufe wurden schon getan – im Frühsommer hat die Beweidung mit Landschaftspflegeschafen begonnen.

Die Streuobstwiese „Waldhufe“ in Doberlug-Kirchhain ist eine der Flächen, die der Umstrukturierung des Obstbaus zum Opfer gefallen ist. Seit die kosteneffizientere Niederstammbewirtschaftung Einzug gehalten hat, mussten viele Landwirte umsatteln oder ihre Streuobstflächen aufgeben. Denn die Pflege der Streuobstwiesen ist aufwändig, und auch die Ernte an Hochstamm-Bäumen arbeitsintensiv. 

Doch seit dem Erstarken des Umwelt-Gedankens, sind Streuobstwiesen wieder im Gespräch und das mit Recht. Denn auf den Streuobstwiesen tummelt sich eine große Artenvielfalt von Insekten, Flechten, Fledermäusen und Vögeln. Streuobstwiesen sind lange keine reine Produktionsfläche mehr, sondern Orte der ökologischen Vielfalt und Erholungs- und Lernort für Groß und Klein. Und genau daran knüpft das Projekt „Bürgerwiese“ an.

Auf eine mehrjährige Initiative des Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Elbe-Elster eine der Öffentlichkeit zugängliche Obstwiese zuzuführen, wird die Waldhufe publikumswirksam instandgesetzt. Die ersten Maßnahmen laufen schon. Denn die Beweidung mit Schafen hat begonnen, eine besonders schonende Methode die Gras- und Krautschicht kurz zu halten und eine Verbuschung zu vermeiden. Erste Pflanzungen zum Schließen der Lücken in den Baumreihen wurden bereits in verschiedenen Initiativen in den vergangenen Jahren unternommen. Durch das neue Förderprojekt wird die Wiederauferstehung der Waldhufe jedoch ganzheitlich angegangen – nicht nur weitere Neupflanzungen sind geplant, um abgestorbene Altbäume mit Apfel-, Birnen-, Kirsch- und Pflaumenbäume zu ersetzen, auch ihre Pflege vom Erziehungsschnitt bis zum Gießen in den heißen Sommermonaten ist inbegriffen.

Doch die Instandsetzung ist nur ein Teil des Projekts – neu geschaffene Elemente wie eine Naschhecke, eine Schutzhütte und Komposttoiletten sollen Besucher auf die Wiese locken. Von Anwohnern, Tagesausflüglern, Familienpicknicks bis Schulgruppen sind alle nicht nur gern gesehen, sondern hoch erwünscht. Denn die Bürgerwiese soll ein Ort der Erholung und des Lernens für Kinder und Erwachsene werden und so die Themen der Ökologie, der Nachhaltigkeit und einer gesunden Lebensweise in den Alltag rücken.

Ein besonderes Angebot wird durch umweltpädagogische Exkursionen und Projekttage für lokale Kitas und Grundschulen geschaffen. Besonders zur Erntezeit sind die Projekttage ein Erlebnis, das Kinder der regionalen Natur und Landwirtschaft näherbringt und Erinnerungen schafft, die Eindruck hinterlassen. Während des Exkursionstages erforschen Kindergruppen (Alter: 6 – 10 Jahre) gemeinsam mit Umweltpädagogen und Umweltpädagoginnen die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt der Streuobstwiese. Entdeckendes, forschendes Lernen und kreative Lernmethoden vermitteln Begeisterung sowie Wertschätzung der Natur und motivieren zum Handeln im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens.

Dank der Beweidung mit Schafen, wird die Fläche ab jetzt vor einer Verbuschung geschützt
Altbäume und Neupflanzungen sollen sich schon bald abwechseln


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