Hohenleipisch, 19.11.2022
Expertentreffen in der Region – die Fachtagung zu Streuobstwiesen hat im November in Hohenleipisch stattgefunden
Am 18. Und 19.11. veranstaltete der Kerngehäuse e.V. im Rahmen der Kompetenzstelle Streuobst in der Niederlausitzer Heidelandschaft die Fachtagung „Zukunft der Streuobstwiesen“. Das Projekt wird gefördert durch die Investitions- und Landesbank Brandenburg, sowie dem Land Brandenburg und wird in enger Kooperation mit dem Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft durchgeführt.
Die „Zukunft der Streuobstwiese“ berührt, denn die Auswirkungen des Klimawandels sind für Naturfreunde in der ganzen Bundesrepublik deutlicher denn je spürbar. Und auch die Streuobstwiese erfordert zunehmend neue Ansätze im Anbau, um den neuen Bedingungen zu begegnen. Dies und veränderte wirtschaftliche Bedingungen machen innovative und standortgerechte Vermarktungskonzepte und -strategien notwendig, weswegen das Thema bei der Tagung im Vordergrund stand. Die Teilnehmer kamen aus der Region, doch auch aus verschiedensten Ecken des Landes und neben interessierte Personen, die sich in ihrer Freizeit mit Streuobst beschäftigen, waren auch etliche Institutionen aus Natur- und Landschaftsschutz, Regionalentwicklung und Betrieben vertreten. Die Veranstaltung wurde unterstützt vom Deutschen Verband für Landschaftspflege, der beispielsweise mit der Moderation vertreten war.
Am Freitag haben sich angereiste und lokale Teilnehmer im Pomologischen Sortengarten getroffen und bei einer Führung von Andrea Opitz mehr über die Einzigartigkeit des Sortengartens erfahren. Denn der Garten zeigt knapp 400 Sorten von verschiedensten Obstarten – neben Apfel, Birne, Pflaume und Kirsche auch viele Wildobstarten, wie Mispel, Kornelkirsche, Sanddorn, Aronia, Felsenbirne, Nussarten und Eberesche. Ebenso wurde die Bürgerwiese am Aegirweg in Hohenleipisch besichtigt – eine Streuobstwiese für alle zum Ernten, Lernen, Verweilen und Erleben. Beim Abendessen und geselligen Beisammensein wurde sich dann ausgiebig ausgetauscht und eine Verkostung von den alkoholischen Streuobstprodukten vom Kerngehäuse e.V. genossen.
Früh ging es am Samstag los mit dem fachlichen Teil der Tagung. Nach der Begrüßung durch den Leiter des Naturparks Lars Thielemann, begannen die Fachvorträge von Wissenschaftlern, Beratern und Praktikern aus dem Themengebiet Streuobstwiese. Vertreten waren sogar die beiden bedeutendsten Institute für die Forschung und Züchtung von Obst in Deutschland – das Julius Kühn-Institut und die Obstversuchsanstalt Müncheberg. Zwei praxisorientierte Beiträge gab es von „Hochstamm Deutschland“ zu der wichtigen Frage der Wirtschaftlichkeit von Streuobst, die ein Schlüssel für die Erhaltung dieser Flächen ist. Der LPV Vogtland stellte seine aktuellen Projekte vor, die inspirierten und zu neuen Ideen anregten. Vonseiten des LPV Main-Kinzig-Kreis e.V. wurde dafür auf eine ganz spezielle Idee eingegangen, auf die Chancen und Möglichkeiten für die Nutzbarmachung von Wildobst. Passend dazu hat das Unternehmen Sonziger Wilde aus Leipzig ihre wunderbaren Wildobstprodukte verköstigt und angeboten.