Der Garten
Kennen Sie die „Köstliche von Charneux“ oder „Kassins Frühe“ vielleicht?
Haben Sie schon Bekanntschaft mit der „Gräfin von Paris“ gemacht?
Und auch „Goldrenette von Blenheim“ sagt Ihnen nichts?
Kein Wunder bei über 3000 Obstsorten, die es bis heute in Deutschland gibt. Zumal sich selbst in gut sortierten Geschäften von über 1000 Apfelsorten noch höchstens zehn in den Regalen wieder finden. Golden Delicious, Idared, Gloster und Granny Smith teilen sich den Markt mit Boskoop, Jonagold und wenigen anderen Sorten. Sie kommen aus «modernen», oft eingezäunten Intensivobstplantagen, in denen sich Tausende kleiner Niederstamm-Obstbäume platzsparend aneinanderreihen.
Dass sich dennoch eine so enorme Vielfalt an Obstsorten an Birnen, Kirschen, Zwetschgen, Mirabellen, Kloden und Äpfeln – erhalten konnte, verdanken wir einer Kulturform, die weit mehr bietet, als nur schnelle Erträge: dem Streuobstbau. In Südbrandenburg in der Streuobstregion Hohenleipisch-Döllingen liegt der Pomologische Schau- und Lehrgarten. Seit seiner Entstehung im Jahr 2000 wachsen auf dem drei Hektar großen Gelände über 400 verschiedene Obstgehölze. Diese Vielfalt an altbewährten und lolkalen Obstsorten ist einzigartig.